Rezension - Iskari // Der Sturm naht von Kristen Ciccarelli


"Du könntest sterben", flüsterte sie. "Alles Stirbt", erwiderte er leise. "Ich fürchte so viel mehr als das Sterben."


Meine Meinung

Ich habe dieses Buch bei einigen Bloggern gesehen, die von der Geschichte geschwärmt haben. Nur deshalb, habe ich es mir gekauft, denn eigentlich gefiel mir das Cover nicht sonderlich und der Klappentext klang auch nicht sehr vielversprechend. Doch wenn so viele das Buch in den höchsten Tönen lobten, dann musste da doch etwas dran sein, oder nicht?

Also landete es schnurstracks in meinem Einkaufswagen und dann für nun mehrere Monate auf dem SuB. Bis ich selbst fast vergessen hatte, dass ich das Buch überhaupt besitze. Als ich dann unschlüssig vor meinem Bücherregal stand und nicht wusste, was ich lesen sollte, entschloss ich mich kurzerhand dazu, dass mein Freund mir aus meinem SuB eines aussuchen sollte. Er fischte Iskari heraus und ich begann zu lesen; und zu lesen; und zu lesen. Ich hörte nicht mehr damit auf, bis es fertig war.

Anfangs war ich verwirrt von der Geschichte, die sich mir mit jeder Seite mehr und mehr eröffnete. Es gab Geschichten, die verboten waren. Die nicht erzählt werden durften, da sie die Leute krank machten und sie schlussendlich starben. Es gab eine Kriegerin, die verdorben war, weil sie eben jene Geschichten erzählt hatte. Weil sie diese Geschichten Drachen erzählt hatte, die daraufhin stärker wurden und Feuer speiten. Und aufgrund ihrer Verderbtheit, wurde sie nach der Göttin des Todes benannt, die von allen gefürchtet wurde. Obwohl sie nichts anderes getan hatte, als Geschichten zu erzählen, die anschließend Leben gefordert hatten.


"Dann möge der Tod das Schlimmste schicken.

Kälte, um die Liebe in meinem Herzen erfrieren zu lassen.

Feuer, um meine erinnerungen zu Asche zu verbrennen.

Wind, um mich durch seine Pforte zu zwingen.

Zeit, um mich in meiner Treue zu zermürben.

Ich warte auf dich an der Pforte des todes."


Zwischen den Kapiteln, die sich um Asha und ihrer Jagd nach Drachen drehten, durften wir als Leser selbst die Geschichten lesen, die zu so vielen Toden geführt hatten. Und ich verstand immer weniger, warum diese Geschichten Leben kosteten, denn sie waren alles andere als grausam oder furchteinflößend. Sie erinnerten vielmehr an Märchen, die mit einer bestimmten Moral endeten. Etwas, was ich meinen Kindern vorlesen würde, als Gute-Nacht-Geschichte. Doch sie waren verboten und ich wollte unbedingt herausfinden, wieso das so war. Was hinter den Geschichten steckte und hinter der der Hauptprotagonistin, die mit dem Titel der Todbringerin bestraft worden war. Iskari. Asha.

Und ich konnte einfach nicht aufhören. Von Seite zu Seite deckte ich mehr und mehr auf. Alles, was hinter den Charakteren im Buch steckte. Alles, was sich hinter deren Handlungen verbarg. Alles, was sich hinter den verbotenen Geschichten versteckte. Und zwischen dem Versuch zu Überleben - nein, zu Leben - entwickelte sich eine zarte Liebesgeschichte, zwischen einem Sklaven und einer Todbringerin. Zwischen zwei Seelen, die ihr Leben lang eingesperrt gewesen waren.

In diesem Buch steckte alles, was ich von Büchern erwarte. Was ich an ihnen schätze - liebe. 

Eine mutige Heldin. Intrigen, die aufgedeckt werden müssen. Eine Welt, die wieder zusammengenäht werden muss. Und eine Liebesgeschichte, die ihresgleichen sucht. 

Und nun stelle ich mir die Frage, aller Fragen: Warum zur Hölle habe ich dieses Buch nicht schon früher gelesen?? 

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