Rezension - Your Name.

Mitsuha lebt gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Yotsuha bei ihrer Großmutter in einer ländlichen Kleinstadt Japans. Insgeheim beklagt sie ihr abgeschiedenes Dasein in der Provinz und wünscht sich ein aufregendes Leben in der Großstadt. Taki würde sich freuen, so beschaulich aufzuwachsen, denn er wohnt in der Millionen-Metropole Tokio, verbringt viel Zeit mit seinen Freunden und jobbt neben der Schule in einem italienischen Restaurant. Eines Tages scheint Mitsuha einen Traum zu haben, in dem sie sich als Junge in Tokio wiederfindet. Parallel macht Taki eine ähnliche Erfahrung: Er findet sich als Mädchen in einer Kleinstadt in den Bergen wieder, wo er noch nie zuvor war. Doch wie kommt es zu dieser schicksalhaften Verstrickung und welches Geheimnis verbirgt sich wirklich hinter den Träumen der beiden Teenager?

Quelle: Amazon


Treasure the experience. Dreams fade away after you wake up.


Dieser Satz blieb mir lange noch im Gedächtnis. Wie oft war es schon vorgekommen, dass ich nach dem Aufwachen versucht habe, mit meinen Fingern den letzten Rest des Traumes zu ergreifen, damit ich noch ein paar Sekunden länger darin verweilen konnte. Genau so erging es mir auch, nachdem das Licht im Kino angegangen ist und der Abspann auf der Leinwand anfing zu laufen. Einen Moment lang war ich wie paralysiert, bevor ich mich zu meinen Freunden hin gedreht habe und sie strahlend angesehen habe. Das gleiche Strahlen war auch auf ihren Gesichtern zu sehen. Zwei standhafte Männer, die neben mir gesessen haben und beide Tränen in den Augen hatten. So schön war der Film. So glaubwürdig und mitreißend die Geschichte, dass der ganze Kinosaal gleichzeitig aufgeatmet hatte, um im nächsten Atemzug die Story zu würdigen, die sie gerade erlebt hatten.

Mitsuha und Taki kennen sich nicht. Sie haben keinerlei Verbindung zueinander und doch träumen sie jede Nacht voneinander, in dem sie aufwachen und im Körper des jeweils anderen stecken. Einen Tag auf den anderen tauschen sie immer wieder die Körper, ohne zu wissen, warum das so ist. Genau so ergeht es auch dem Zuschauer. Wir werden von einer lustigen Szene in die nächste geschmissen, in denen Taki und Mitsuha mit dem Leben des jeweils anderen klarzukommen versuchen. Doch was weder die Protagonisten, noch wir als Zuschauer wirklich erahnen können, ist der Grund für das, was den beiden widerfährt.

Mir fiel die Kinnlade sprichwörtlich auf den Boden des Kinosaals und ich hörte an dem "nach Luft schnappen" der anderen Kinogänger, dass es ihnen ebenfalls so erging. Mit diesem Twist hatte ich nicht gerechnet. Absolut. Rein. Gar. Nicht.

Die Geschichte verlief nun ganz anders, als ich erwartet hätte und wurde dadurch noch um ein vielfaches interessanter, als sie es ohnehin schon war. Dieser Anime hat es geschafft, mit unseren Emotionen Achterbahn zu spielen. Gerade vor wenigen Augenblicken flogen wir noch gemeinsam in der Luft miteinander, ehe wir auf den Boden geschmissen wurden. 

Ich habe es selten erlebt, dass mich ein Film so völlig überraschen konnte, wie es "Your Name." getan hat. Mit so vielen kleinen Weisheiten und Wahrheiten. Mit so viel Gefühl, dass ich mir jetzt schon sicher bin, dass dies mein Kinohighlight 2018 sein wird.

Wir alle träumen einen Traum, aus dem wir manchmal nicht aufwachen möchten. Ebenso wie es Mitsuha und Taki getan haben. Und "Your Name." hat es geschafft, dass auch ich nach dieser Geschichte haschen möchte, um noch einen Augenblick länger genießen zu können, was ich eben noch erlebt habe.

Fazit

Ob Groß oder Klein: Dieser Film ist für alle etwas. Auch für diejenigen, die sich selten bis gar nicht an Animes heranwagen. Und hier kommt ein Appell von mir an euch: Traut euch diesen Film anzuschauen und zu erleben wie großartig er ist. Ich verspreche euch, dass ihr nicht enttäuscht sein werdet!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0